Kontoführungsgebühren

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Während früher meist nur bei Geschäftskonten Kontoführungsgebühren verlangt wurden, sind diese heute auch bei privaten Girokonten in vielen Fällen die Regel. Doch warum erheben Banken überhaupt Kontoführungsgebühren? Wie hoch sind sie? Und was kannst du tun, wenn für dein bisher kostenloses Girokonto plötzlich Kontoführungsgebühren erhoben werden? Wir haben die Antworten für dich!

Wofür sind die Kontoführungsgebühren?

Kontoführungsgebühren können mitunter ärgerlich sein, besonders dann, wenn aus einem bisher kostenlosen Girokonto plötzlich eines mit Gebühren für die Kontoführung wird. Vielleicht hast du dich auch schon einmal gefragt, warum du Geld dafür zahlen sollst, dass die Bank dein eigenes Geld verwahrt?

Noch bis vor einigen Jahren war ein Großteil der privaten Girokonten kostenlos zu bekommen. Besonders in den letzten Jahren sind jedoch immer mehr Banken dazu übergegangen, Gebühren für die Kontoführung auch von Privatkunden zu verlangen. So ist es heutzutage mitunter gar nicht so einfach, eine Bank mit einem kostenlosen Girokonto zu finden. Manche Banken bieten ein kostenloses Konto gar nicht mehr an, andere nur noch unter bestimmten Bedingungen.

Diese Veränderung in der Preispolitik der Banken hängt vor allem mit der seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsphase zusammen. Mit dem Geld, welches auf deinem Konto liegt, arbeitet die Bank und ist bestrebt, damit Gewinne zu erwirtschaften. Einen Großteil ihrer Einnahmen erzielen Banken mit der Vergabe von Krediten, aber auch mit der Anlage der Gelder in Geldanlagen, die besonders sicher sein müssen. Sowohl für Kredite als auch im Bereich der sicheren Geldanlagen sind heutzutage allerdings nur noch geringe Zinsen zu erwirtschaften.

Gleichzeitig verursacht die Führung von Girokonten aber auch Kosten. Dazu gehören beispielsweise die Unterhaltung von funktionierenden IT- und Sicherheitssystemen, die Investitionen in neue Produkte und Services sowie die Kosten für Mitarbeiter der Kundenbetreuung. Um diese Kosten trotz sinkender Einnahmen zu decken und weiterhin profitabel zu bleiben, haben in den letzten Jahren immer mehr Banken Kontoführungsgebühren eingeführt.

Wie hoch sind Kontoführungsgebühren?

Eine pauschale Antwort zur Höhe der Kontoführungsgebühren kann es nicht geben. Diese legt jede Bank eigenständig fest. Auch unterschiedliche Kontomodelle bei derselben Bank haben meist unterschiedlich hohe Kontoführungsgebühren. Für ein günstiges Girokonto werden circa zwei bis drei Euro im Monat fällig. In besonders hochwertigen Kontomodellen können aber auch bis zu 15 oder 20 Euro im Monat verlangt werden.

Um einen fairen Vergleich von Girokonten durchführen zu können, solltest du allerdings nicht nur auf die Kontoführungsgebühren achten. Vielmehr sind dabei die Leistungen interessant, welche du für die erhobenen Kontoführungsgebühren bekommst. In unserem Girokonto-Vergleich findest du außerdem Banken, die auch heute noch ein kostenloses Girokonto anbieten.

Was tun, wenn die Bank plötzlich Kontoführungsgebühren erhebt?

Immer mehr Banken gehen dazu über, für ihre bisher kostenlosen Girokonten Gebühren von den Kunden zu verlangen. Grundsätzlich hast du als Kunde einer Bank die Möglichkeit, gegen die Einführung von Kontoführungsgebühren Einspruch einzulegen oder den neuen Preisbedingungen nicht zuzustimmen. Die Folge dessen wäre allerdings, dass die Bank mit hoher Wahrscheinlichkeit dein Konto kündigt, sodass du dich nach einer neuen Bank umsehen musst.

Führt deine Bank Kontoführungsgebühren für dein bisher kostenloses Girokonto ein, ist es daher der beste Weg, wenn du dich gleich nach einem neuen Konto umschaust. In unseren Vergleichen stellen wir dir die besten Girokonten vor, sodass auch du ein passendes Konto für dich finden kannst.

Erhöhung von Kontoführungsgebühren ist unzulässig

Neben der Einführung von Kontoführungsgebühren für bisher kostenlose Konten haben viele Banken und Sparkassen in den letzten Jahren ihre Gebühren für die Kontoführung erhöht. Oft wurden solche Gebührenerhöhungen ohne die ausdrückliche Zustimmung der Kunden durchgesetzt. Solch eine Vorgehensweise ist unzulässig, wie der Bundesgerichtshof in einem Urteil aus dem April 2021 entschieden hat.

Die Einführung oder Erhöhung von Kontoführungsgebühren ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung des einzelnen Kunden möglich. In der Folge dieses Urteils haben Betroffene sogar das Recht, Kontoführungsgebühren, die unzulässigerweise erhöht wurden, zurückzuverlangen.

Welche Banken erheben keine Kontoführungsgebühren?

Ja es gibt sie noch: die Banken mit kostenlosem Girokonto. Zwar sind sie heutzutage nicht mehr so zahlreich wie noch vor einigen Jahren, dennoch kannst du auch in der heutigen Zeit noch dein Girokonto ohne Kontoführungsgebühren führen. Zu den Banken, die keine Kontoführungsgebühren erheben, gehören unter anderem:

  • DKB
  • ING
  • comdirect

Wenn du tatsächlich ein Girokonto ohne Gebühren haben möchtest, solltest du allerdings auch mit einigen Einschränkungen leben können. So bieten Filialbanken beispielsweise kaum noch Konten ohne Kontoführungsgebühr an. Wenn überhaupt, dann meist nur als „Sonderkonto“ in Form von einem Girokonto für Schüler beziehungsweise als Girokonto für Kinder.

Bei den Banken, bei denen du keine Kontoführungsgebühren zahlen musst, handelt es sich meist um Direktbanken. Das bedeutet, dass diese keine eigenen Filialen unterhalten. Sämtliche Bankgeschäfte im Zusammenhang mit dem Konto müssen also online oder per Telefon erledigt werden. Doch auch hier gibt es mittlerweile Einschränkungen. So müssen bei einigen Banken bestimmte Bedingungen wie beispielsweise ein monatlicher Mindestgeldeingang erfüllt werden, um die Kontoführungsgebühren einzusparen. Für einige Services, wie beispielsweise das Eingeben einer Überweisung per Telefon, werden zudem zusätzliche Gebühren erhoben.

Welche Gebühren können neben den Kontoführungsgebühren noch anfallen?

Grundsätzlich sind Banken in der Gestaltung ihrer Preispolitik frei. Das bedeutet, dass für bestimmte Zusatzleistungen auch zusätzliche Gebühren anfallen können. So können beispielsweise zusätzliche Kosten anfallen für:

  • Das Abheben von Bargeld
  • Beim Bezahlen in Fremdwährung
  • Die Ausgabe von Kreditkarten
  • Eil- oder Sofortüberweisungen
  • Die postalische Zusendung von einem Kontoauszug in Papierform
  • uvm.

Vor allem bei modernen Fintechs sieht man immer wieder, dass zwar mit einem kostenlosen Girokonto geworben wird, dieses in seiner Funktion allerdings Beschränkungen unterliegt. So werden beispielsweise zusätzliche Gebühren fällig, wenn du öfter als dreimal im Monat Bargeld abheben möchtest. Bevor du dich also für ein neues Konto ohne Kontoführungsgebühren entscheidest, solltest du daher immer auch einen Blick in das Preis- und Leistungsverzeichnis der jeweiligen Bank werfen. Hier ist aufgeführt, für welche Zusatzleistungen zusätzliche Gebühren erhoben werden.

Fazit zu Kontoführungsgebühren

Insbesondere bei den klassischen Filialbanken sind Kontoführungsgebühren in der heutigen Zeit zunehmend die Regel geworden. Das liegt vor allem daran, dass die Banken in ihren klassischen Kreditgeschäften nur noch geringe Zinsen erwirtschaften können und daher andere Möglichkeiten suchen, um weiterhin Geld zu verdienen. Dennoch gibt es auch heute noch Banken, die ein kostenloses Girokonto ohne Kontoführungsgebühren anbieten.

Dabei handelt es sich in der Regel allerdings um Direktbanken. Diese unterhalten keine eigenen Filialen, sodass Bankgeschäfte ausschließlich online oder per Telefon erledigt werden können. Wenn du jedoch auf die persönliche Beratung in den Filialen verzichten kannst, erhältst du hier ein kostenloses Girokonto mit einem ausreichenden Funktionsumfang. Achte dabei jedoch auf eventuell zu erfüllende Bedingungen wie einen monatlichen Mindestgeldeingang oder zusätzlich anfallende Gebühren für bestimmte Leistungen.

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