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Sowohl beim Online-Shopping als auch bei wiederkehrenden Zahlungen wie der Miete oder Ähnlichem ist die Lastschrift eine der beliebtesten Zahlungsmöglichkeiten. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Wie funktioniert die Lastschrift, was gibt es zu beachten und welche Alternativen gibt es? Wir zeigen es dir!
Was bedeutet Lastschrift?
Das Lastschriftverfahren gehört zu den beliebtesten Zahlungsmethoden. Es kann sowohl für einmalige als auch für wiederkehrende Zahlungen verwendet werden. Lastschriftzahlungen werden besonders häufig genutzt für:
- Zahlungen im Online-Shopping
- Zahlungen per EC-Karte
- Wiederkehrende Zahlungen für Miete, Versicherungen, Strom- und Telefonanbieter, Abos und Ähnliches.
Beim Lastschriftverfahren gibst du als Kunde bei dem Händler oder Anbieter deine Kontodaten an. Mit deiner Unterschrift ermächtigst du den Anbieter, den vereinbarten Rechnungsbetrag von deinem Konto einzuziehen. Oft spricht man beim Lastschriftverfahren daher auch von einer Einzugsermächtigung. Die Abbuchung der vereinbarten Rechnungssumme von deinem Konto erfolgt automatisch. So brauchst du dich um nichts weiter kümmern und kannst das Bezahlen der betreffenden Rechnung nicht vergessen.
Wie funktioniert eine Lastschrift?
Damit der vereinbarte Betrag vom Konto eingezogen werden kann, bedarf es eines SEPA-Lastschriftmandats. Auf diesem werden die IBAN und die BIC des Abbuchungskontos angegeben. Mit der eigenhändigen Unterschrift auf diesem wird die Einzugsermächtigung erteilt. Auch im stationären Handel wie dem Supermarkt werden SEPA-Lastschriften genutzt.
Wenn du an der Supermarktkasse bezahlst und nicht deinen PIN eingeben musst, wird der Rechnungsbetrag deines Einkaufs per Lastschrift eingezogen. Die erforderlichen Bankdaten liest das Kartenlesegerät von deiner EC-Karte aus. Mit der Unterschrift auf dem Kassenbon oder dem Kartenlesegerät erteilst du deine Zustimmung zur Abbuchung des Rechnungsbetrags per Lastschriftverfahren.
Das SEPA-Lastschriftverfahren gilt als besonders sicher und transparent. Jedes SEPA-Lastschriftmandat ist durch eine eindeutige Mandatsreferenz gekennzeichnet. Diese muss vom Zahlungsempfänger bei jeder Buchung angegeben werden. Du siehst diese Mandatsreferenz auch auf deinem Kontoauszug und kannst so jede Abbuchung eindeutig zuordnen. Außerdem besitzt jedes Unternehmen, welches Zahlungen per Lastschrift akzeptiert, eine eindeutige Gläubiger-Identifikationsnummer. Anhand dieser kann der Zahlungsempfänger eindeutig identifiziert werden.
Grundsätzlich ist jeder Zahlungsempfänger außerdem gesetzlich verpflichtet, die Höhe und den Zeitpunkt der Abbuchung mindestens 14 Tage im Vorfeld anzukündigen. Ausnahmen von dieser Frist bestehen, wenn diese in den allgemeinen Geschäftsbedingungen oder auf der Rechnung vereinbart wurden. Bevorstehende Lastschriftabbuchungen kannst du bei vielen Banken außerdem auch bereits im Vorfeld im Online-Banking einsehen.
Voraussetzung für das erfolgreiche Einlösen einer Lastschrift ist ein gedecktes Konto. Ist das Konto bei Abbuchung der Lastschrift nicht gedeckt, können zusätzliche Kosten für die Rückbuchung entstehen. Einmal erteilte SEPA-Mandate für dauerhafte Abbuchungen kannst du jederzeit zurückziehen. Nach der Abbuchung einer Lastschrift hast du außerdem bis zu acht Wochen Zeit, um den abgezogenen Betrag ohne Angabe von Gründen zurückbuchen zu lassen. Innerhalb dieser Frist fallen für diese Rücklastschrift keine Kosten für dich an.
Vor- und Nachteile der Lastschrift
Unterschiede bei der Lastschrift
Mit der Einführung des SEPA-Lastschriftverfahrens im Jahre 2014 wurde der Zahlungsverkehr innerhalb der EU sowie Norwegen, Liechtenstein, Island, der Schweiz, San Marino und Monaco vereinheitlicht. Seitdem werden auch in Deutschland die vorher genutzten Bankleitzahlen und Kontonummern nur noch beiläufig benutzt. Viel wichtiger sind die heute gültige IBAN, eine Kombination aus Länderkennung, Prüfziffer, Bankleitzahl und Kontonummer sowie die BIC („Bank Identifier Code“). Mit der Einführung des einheitlichen europäischen Zahlungsraumes („Single European Payment Area“ = „SEPA“) existieren heute zwei unterschiedliche Arten von SEPA-Lastschriften:
- Die SEPA-Basislastschrift
- Die SEPA-Firmenlastschrift
Die SEPA-Basislastschrift
Als Privatperson kommst du in der Regel nur mit der SEPA-Basislastschrift in Berührung. Sie stellt eine Einzugsermächtigung für den Zahlungsempfänger dar, welche es ihm gestattet, den vereinbarten Betrag vom Konto des Zahlungspflichtigen einzuziehen. Dabei kann unterschieden werden zwischen:
- Der Einmallastschrift, beispielsweise für einmalige Einkäufe in einem Online-Shop aber auch beim Bezahlen mit Unterschrift an der Kasse des Supermarkts
- Der Erstlastschrift mit Folgelastschrift, beispielsweise für die Miete, Mobilfunkverträge, Stromkosten oder Ähnliches.
Die SEPA-Firmenlastschrift
Im Zahlungsverkehr zwischen Unternehmen wird hingegen die SEPA-Firmenlastschrift genutzt. Im Gegensatz zur SEPA-Basislastschrift stellt sie keine Einzugsermächtigung, sondern einen Abbuchungsauftrag dar. Der Zahlungsempfänger hat damit die Erlaubnis, die vereinbarten Beträge vom Konto des Zahlungspflichtigen abzubuchen. Einer der größten Unterschiede zwischen der Basis- und der Firmenlastschrift besteht darin, dass im Zahlungsverkehr zwischen Unternehmen Rückbuchungen nicht ohne Weiteres möglich sind.
Alternativen zur Lastschrift
Die Lastschrift ist eine sehr bequeme Möglichkeit zur Bezahlung von Rechnungen. Sie minimiert den eigenen Aufwand und gleichzeitig können vergessene Rechnungen und daraus resultierende Mahnkosten vermieden werden. Doch auch andere Zahlungsmöglichkeiten können genutzt werden, um einmalige oder immer wiederkehrende Zahlungen durchzuführen. Alternativen zur Lastschrift sind:
- Überweisung
- Dauerauftrag
- Kreditkartenzahlung
- Elektronische Zahlungsmöglichkeiten
Überweisungen bieten den Vorteil, dass du jede einzelne Zahlung im Blick hast. Das bedeutet aber auch, dass du jede einzelne Zahlung selbst ausführen musst. Der manuelle Aufwand ist also deutlich höher als beim Lastschriftverfahren. Dieser lässt sich mit Daueraufträgen deutlich minimieren. Einmal angelegt wird die eingegebene Zahlung immer wieder in einem festgelegten Rhythmus ausgeführt. Daueraufträge eignen sich daher vor allem für wiederkehrende Zahlungen.
Auch mit der Kreditkarte lassen sich Bestellungen beim Online-Shopping, dem Einkauf im stationären Handel und auch wiederkehrende Zahlungen bezahlen. Auch wenn immer wieder von gestohlenen Kreditkartendaten zu hören ist, gilt die Kreditkarte als eine sehr sichere Zahlungsmethode. Unberechtigte Abbuchungen lassen sich meist problemlos zurückbuchen. In den letzten Jahren können auch immer mehr elektronische Zahlungsmöglichkeiten genutzt werden. Dazu gehören unter anderem E-Payment-Systeme wie Google Pay oder Apple Pay. Auch diese lassen sich beim Online-Shopping oder dem stationären Einkauf nutzen.
Fazit zur Lastschrift
Die Lastschrift gehört zu den beliebtesten, weil auch sehr bequemen Zahlungsmethoden. Sie ist zum einen sehr einfach für dich als Kunde, weil kaum eigener Aufwand entsteht. Zum anderen ist die Lastschrift eine sehr sichere Zahlungsmethode, da du zur Rückbuchung unberechtigter Abbuchungen bis zu acht Wochen Zeit hast. Vor allem für alle monatlichen Zahlungen wie die Miete, Strom, Versicherungen, Telefon oder sonstige monatliche Kosten wird die Lastschrift besonders gern genutzt.